Montag, 30. Juli 2007

Die Fahrt nach Prag...

oder "how to corrupt"

Bus um 5! Uhr früh genommen - in Budapest angekommen und auf zum Bahnhof. Da ich nicht mit den anderen zurückgefahren bin, hab ich mir noch ein Rückticket kaufen müssen... ja ich hab mir nur ein Rückticket gekauft da ich meinte dass sich ein anderer ein Hinticket gekauft hat...naja...wie auch immer...
Ein Ticket zu kaufen ist furchtbar kompliziert: es gibt nämlich einen Schalter für Inlandszüge und einen für Auslandszüge. Das heißt für das Ticket von Prag bis zur Grenze musste ich zum Schalter für Auslandszüge für das Ticket Grenze - Veszprem musste ich zum Anderen. Und natürlich liegen die zwei Schalter ungefähr genau entgegengesetzt.


Und was mir wirklich gut gefallen hat, war dass die an den Auslandsschaltern keine Internetverbindung haben. Das heisst um einen Zug zu reservieren muss man zuerst zur Information gehen, um die Zugnummer fragen, und dann wieder zum Schalter.... Naja dank dieses phantastischen und bewunderungswürdigen Systems hatte ich dann innerhalb nur einer Stunde meine Rückfahrtickets...

Naja, ich hab dabei leider nur übersehen, dass ich auch ein Ticket NACH Prag kaufen hätte sollen (ja ich weiß Elisa, das bin typisch ich ;))

Hmm...hatte also keine Zeit mehr und bin einfach so in den Zug gestiegen... Dank dieser Vergesslichkeit bin ich den Genuß gekommen, das erste Mal in meinem Leben jemanden geschmiert zu haben. Wirklich unvergesslich. Macht einen hart. Abgebrüht. Mafiös.

Für alle die das noch nie erlebt haben: Eine Anleitung...

Man nehme einen ungarischen oder slowakischen Schaffner (funktioniert nicht in Tschechien), und verlange ein Ticket. Der Schaffner wird auf die altbekannte Weise reagieren: er zückt seine Kassa und tippt irgendwas für "nichtzugschaffner" unverständliches in sein Kästchen. Er wird dir den Preis nennen. Du zückst dein Geld und sagst sowas wie: her you are... oder ähnliche nichtssagende freundliche Sätze. Der Schaffner wird dich mustern und das genau ist der Moment in dem du aussehen musst wie jemand der in illegale Geschäfte einsteigt. Also so wie ich - oder wahlweise da das schwierig ist - wie ein Student... Er wird dich anzwinkern und sowas wie "just 2000" oder "we make the half and psssst" sagen. Du musst total cool reagieren, ihm die Hälfte des Geldes überlassen und das wars.
Das Gefühl ist richtig gut, da du so eine interessante Verbindung zwischen dir und den Schaffnern schaffst. Man fühlt sich so...verschwörerisch

Ich geb zu, das erste Mal war ich noch unsicher, aber jetzt bin ich der Meinung doch schon ganz gut im Verhandeln illegaler Geschäfte zu sein...Das nächste Mal schaff ichs vielleicht sogar schon den Preis zu drücken.

Tja die Reise selbst war unspektakulär... Viele Trainees, viel Spass, viel Kennenlernen... das erste mal in meinem Leben das Gefühl haben dass Sophie kein ungewöhnlicher Name ist (drei! Sophies) und ich hab wirklich stereotypische Gesichter sehen - unten siehe SOFIA (Griechin) und glaubt mir dieses Profil ist Amphorentauglich...

Ganz viele Male den Pass herzeigen und sich total gut zu fühlen weil man EU - Bürger ist. Oder total unwichtig...kommt drauf an ob man sich durch das genaue Ansehen der Pässe oder das Ignorieren der Pässe definiert fühlt...Naja...ich bin mir da noch nicht sicher...

Irgendwo kurz vor Prag sind wir dann draufgekommen, dass sich jeder auf den anderen verlassen hat und wir alles deswegen ziemlich verlassen waren - keiner hat sich aufgeschrieben wo wir hin müssen :D
(jaja ich weiß - typisch) Und was ab ich getan? Zuerst mal Daniel angerufen weil der die Telefonnummer von Lucy (?) hat... die SMS hab ich leider nie bekommen... also hab ich getan was ich immer in dieser Situation tu...nachhausetelefonieren (Danke Schwesterherz) Tja ich war dann also der BigBoss ;) Hab NATÜRLICH wieder alles gemanagt... es wurde dann auf unserem Weg zum Dormitory beklagt dass ich zuviel Energie hätte...das Kommentar von Yael war: "that is maybe why she is the president of IAESTE Austria"...nur damit ihr mal wisst was ihr an mir habt ;)
...Wir haben dann auch noch Trainees aus Bratislava getroffen, die genaus orientierungslos waren...hmmm... hatte das Gefühl dass sie auch ganz glücklich waren uns zu treffen...oder wie Stefan (USA) meinte: "thanks for leading us"...ich bin ja so gut :D

Und weil das jetzt in sich so eine schöne Geschichte ist, gibts noch einen eigenen Eintrag für das Pragwochenende: eines sei aber gesagt; die Stadt ist WOW


2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Sophie du bist ne richtige Angeberin... und trozdem haben wir dich alle lieb :o)

Grüße vom Flughafen Stansted

Anonym hat gesagt…

Auch Diktatoren haben klein Angefangen ... jetzt zumindest hast du ein zweites Standbein für dich gefunden.

sonnige Grüße aus Dundee